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Schwerhörigkeit – ab wann wird ein Hörgerät benötigt?

    Das Wichtigste in Kürze

    – Zu den Symptomen einer Hörminderung gehören Schwierigkeiten, Gesprächen in kleinen Gruppen zu folgen.
    – Leider dauert es meist lange, bis die Menschen merken, dass sie unter einer Hörbeeinträchtigung leiden und etwas dagegen unternehmen.
    – Es lohnt sich, Ihr Gehör umfassend untersuchen zu lassen. Ob Sie ein Hörgerät benötigen, können Sie am besten durch einen Hörtest bei den zertifizierten Audiologen feststellen.

    Was sind Anzeichen für eine Störung des Hörvermögens?

    – Sie haben Schwierigkeiten, den Fernseher oder das Radio zu hören, deshalb erhöhen Sie ständig die Lautstärke.
    – Es fällt Ihnen schwer, Menschen zu verstehen. Sie müssen die Leute häufig bitten, sich zu wiederholen, oder Sie glauben, dass die Menschen murmeln.
    – Sie haben Schwierigkeiten, den Gesprächen von Menschen in einem vollen Restaurant oder in einer großen Gruppe zu folgen.
    – Es kommt häufig vor, dass Sie das Telefon oder die Türklingel überhören.
    – Obendrein hören Sie das Vogelgezwitscher und das Rauschen der Bäume im Garten nicht mehr.

    Dies sind häufige Symptome eines Hörverlusts. Bei einer Hörschädigung benötigen die Haarzellen im Ohr immer mehr Stimulation, um ein Signal zu übertragen. Das Ohr wird zunehmend unempfindlicher gegenüber lauten Geräuschen.
    Unter dem folgenden Link erhalten Sie weitere Informationen zu diesem Thema: https://www.meinmed.at/krankheit/schwerhoerigkeit/1744

    Ab wann sprecht man von Schwerhörigkeit?

    Schwerhörigkeit bedeutet, dass Ihr Gehör auf einem oder beiden Ohren eingeschränkt ist, oder überhaupt nicht mehr hören kann. Der Hörverlust kann für einen kürzeren Zeitraum oder dauerhaft sein.

    Die Hörschwelle wird anhand der Lautstärke und der Tonhöhe bestimmt. Wenn Sie „normal“ hören, empfinden Sie 80 Dezibel (dB) als laut und Sie können bis zu 20.000 Hertz hören. Ihr Hörverlust kann völlig anders ausgeprägt sein als der einer anderen Person.

    Bei der Einordnung der Schwerhörigkeit, wird Ihr Hörvermögen mit dem eines gesunden Gehörs verglichen. Es gibt sechs Kategorien:

    1. Normalhörigkeit

    Solange Ihre Hörfähigkeit mit maximal 20 Dezibel von der normalen Hörschwelle abweicht, sprechen wir von einer „Normalhörigkeit“.

    2. Leichter Hörverlust

    Menschen mit einer geringgradigen Schwerhörigkeit haben Schwierigkeiten, Geräusche unter 20 bis 40 Dezibel wahrzunehmen. Sie hören unter anderem das leise Ticken der Uhr nicht mehr. Eine leichte Schwerhörigkeit beginnt mit 20 Dezibel Hörverlust.

    3. Mittelgradige Schwerhörigkeit

    Ab einem Hörverlust von 40 Dezibel werden Sie die Umgebungsgeräusche in Ihrem Wohngebiet nicht mehr richtig hören.

    4. Hochgradige Schwerhörigkeit

    Ein hochgradiger Hörverlust bedeutet, dass Sie Gespräche ab etwa 60 Dezibel nicht mehr normal verstehen können. Wir sprechen von einem verminderten Sprachverstehen. Denn es fällt Ihnen schwer, weiche und harte Vokale und Konsonanten zu unterscheiden.

    5. An Taubheit grenzende Schwerhörigkeit

    Sie haben dieses Stadium erreicht, wenn Sie laute Geräusche ab 80 Dezibel wie beispielsweise den Motor eines Autos vermissen. In diesem Stadium werden Sie auch laute Musik, das Telefon oder die Türklingel nicht mehr hören.

    6. Taubheit

    Ab 95 Prozent Hörverlust sind Sie gehörlos. Es handelt sich um eine äußerst ernste Situation.

    Ab wann wird ein Hörgerät benötigt?

    Menschen, die über ein normales Gehör verfügen, können Geräusche unter 25 Dezibel (dB) hören. Wenn die leisesten Geräusche, die Sie hören, 30 dB oder mehr betragen, entgeht Ihnen möglicherweise bereits ein erheblicher Teil des Gesagten, sodass Ihnen ein Hörgerät wahrscheinlich weiterhilft.

    Falls die Hörminderung Ihre berufliche Tätigkeit beeinträchtigt, kann Ihnen Ihr HNO-Arzt auch bei diesem geringen Hörverlust, Hörsysteme verschreiben.

    Im Allgemeinen werden Hörsysteme bei einer mittelgradigen Schwerhörigkeit (Hörverlust 40 bis 60 Dezibel) empfohlen. Es handelt sich dabei um zwei Geräte, eines für jedes Ohr, die drahtlos miteinander verbunden sind.

    Mit den modernen Hörsystemen können Sie auch räumlich hören und Schallquellen besser orten. Dass nur ein Ohr mit einem Hörgerät versorgt wird, kommt heutzutage kaum noch vor. Bei einem „normalen“ Ohr und einem schwerhörigen Ohr, wird auch das Ohr, mit dem Sie gut hören, mitversorgt.

    Unter dem Link: www.der-hoerprofi.de, erhalten Sie weitere Antworten, wenn Sie Fragen zu diesem Thema haben.

    Hat das Tragen eines Hörgerätes eine Verschlechterung des Gehörs zur Folge?

    Glauben Sie keinen Fehlinformationen über Hörgeräte. Lassen Sie sich zu diesem Thema beim Experten beraten. Anders, als Sie vielleicht glauben, ist es bei einer Schwerhörigkeit ratsam, möglichst früh Hörsysteme zu nutzen. Denn wie verschiedene Untersuchungen gezeigt haben, bildet sich der Hörnerv andernfalls langsam zurück und das Gehirn verlernt langfristig, Geräusche richtig zu verarbeiten.

    Mithilfe von Hörgeräten werden die Hörnervenzellen in Ihren Ohren trainiert. Bei Unterbeanspruchung können diese Nervenenden schwächer werden und verkümmern. Wie bei jedem Muskel gilt auch für unser Gehirn das Prinzip: „Benutze es oder verliere es“. Das Tragen Ihrer Hörgeräte kann einen weiteren Rückgang Ihrer Fähigkeit, Sprache zu erkennen und zu verstehen, verhindern, aber nicht ein für alle Mal beseitigen.

    Eine frühzeitige Nutzung von Hörsystemen wird in der Regel zu einem besseren Ergebnis führen, als abzuwarten.

    Sind Hörgeräte bei Tinnitus geeignet?

    Häufig treten Tinnitus und Hörverlust gemeinsam auf. Die gute Nachricht ist, dass Hörgeräte dazu beitragen können, dass Sie den zusätzlichen Lärm in Ihren Ohren weniger wahrnehmen und weniger davon beeinträchtigt werden.
    Denn Sie hören wieder besser, sodass sich der Fokus vom Tinnitus verlagert. In verschiedene Hörsysteme ist bereits ein sogenannter „Tinnitus-Noiser“ verbaut. Er erzeugt ein leises, angenehmes Rauschen, das vom Tinnitus ablenkt.